Presseecho

 

Die Meißner Malerin Iris Hilpert verbindet in ihren Werken Mensch und Maschine
Rubrik: Ausstellung SZ vom Samstag, 27.04.2013

Presseecho: Köpfe, Körper & Kanonen

Meißen. Unter dem Titel „Köpfe, Körper & Kanonen“ ist am 4. und 5. Mai, jeweils ab 11 Uhr, eine Sonderausstellung der Meißner Künstlerin Iris Hilpert im Johannesstift zu sehen. Die Schau läuft im Rahmen des Kunstfests Cölln. Neben experimenteller Malerei und Zeichnung werden auch Porträts gezeigt. Iris Hilpert nennt ihre Bildsprache „Figunetik“. Technische Bildelemente verquickt mit figürlichen Komponenten. Einige bildnerische Werke sind nicht unbedingt leicht verdaulich, wenngleich sie auf den ersten Blick einer gewissen Formen- und Farbharmonie unterliegen. Der Titel „Köpfe, Körper & Kanonen“ bezieht sich vor allem auf die figunetischen und somit rein künstlerisch verspielten Veränderungen der dargestellten Figuren und auf die zunehmende Diskrepanz im Verhältnis zwischen Mensch und Technik. (ej)

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„Schnell“ heißt dieses figunetische Bild der Meißner Malerin Iris Hilpert, in dem sie technische Bildelemente mit figürlichen Komponenten verquickt

Eindrücke der Ausstellungseröffnung “Köpfe, Körper & Kanonen” in der Galerie Vinogradov

Künstler und Besucher erlebten am 6. September eine rundum gelungene Eröffnung der Ausstellung “Köpfe, Körper & Kanonen” von Iris Hilpert aus Meißen. Ab 19 Uhr kommen erste Gäste in die Galerie. Sie zeigen sich aufgeschlossen und interessiert an den präsentierten experimentell-figurativen und zum Teil großformatigen Arbeiten. Auch die Porträts finden Bewunderung. Um die künstlerische Intention der Malerin dem Publikum auf unterhaltsame Weise und in spielerischer Form nahe zu bringen, hat sich die promovierte Kunsthistorikerin Natalia Holler diesmal etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Eine gekonnte Verbindung zwischen den aus dem Frankreich des ausgehenden 19. Jahrhunderts erstmals bekannt gewordenen Salongesprächen und heutigen Gäste-Talks ließ die tieferen künstlerischen Beweggründe deutlich werden, ohne erklärend oder dogmatisch zu wirken. Auch wenn das bildnerische Werk stets autonom steht, ist es doch für das Kunstpublikum immer auch wichtig, wenigstens etwas über den Künstler zu erfahren, seine Beweggründe usw. Natalia Holler geht besonders auf die experimentelle figurative Malerei ein, welcher sich die Künstlerin besonders verschrieben hat. Schon immer, so Holler, haben Künstler eigene Ausdrucksmöglichkeiten in Form von Bildsprachen gesucht, sie zum Teil auch gefunden und diesen Kindern immer auch Namen gegeben. Iris Hilpert nennt ihre Bildsprache “Figunetik”. Technische Bildelemente verquickt mit figürlichen Elementen, Menschen oder Tieren. Auch die Nähe zu Arbeiten von Max Ernst wurde angesprochen.

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Zwei Meißner Künstler zeigen Porträts

Porträts von Landschaften und Mitmenschen widmet sich eine gemeinsame Ausstellung der Meißner Künstler Iris Hilpert und Ulrich Jungermann im Welcome Parkhotel an der Hafenstraße. „In einer schnelllebigen Zeit wie der unseren ist der Moment des Sich-Annäherns und der Ruhe zum Beispiel bei der Entstehung eines Porträts, ob nun der Landschaft oder des Menschen, eine Seltenheit geworden“, erklärt Iris Hilpert, warum diesem Genre wieder etwas mehr Aufmerksamkeit gebührt. „Unwiederbringlich ist es, wenn ein Mensch dem Maler Modell sitzt oder, wie Jungermann sagt, man etwas in sich fühlt, was den Maler eine Landschaft nahezu spüren lässt“, so die Meißner Künstlerin.

Die Schau, bei der Ulrich Jungermann im Foyer des Hotels auch Grafiken und Zeichnungen präsentiert und für die Iris Hilpert auch einige ihrer Tuschezeichnungen beisteuert läuft noch bis Mitte Februar 2012

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Presseecho : Figunetische Knalltüten zum Elfertee

Haren.

Unter dem Ausstellungstitel „Figunetische Knalltüten zum Elfertee“ präsentiert die Meißner Malerin Iris Hilpert ab dem 20. Februar großformatige Ölgemälde in der von ihr entwickelten Stilrichtung Figunetik im Kunsthaus Haren. Mit im Gepäck hat sie auch Tuschezeichnungen.
Ins Emsland zu reisen und Land und Leute kennenzulernen reizte die Meißner Malerin einer Mitteilung zufolge. Gekonnt lasse sie ihre Eindrücke in Tuschezeichnungen einfließen, heißt es. Diese spiegelten das Typische der Menschen aus dem Norden ebenso wider wie allgemeine Vorstellungen vom Leben in diesem Landstrich.

„Mir ist es wichtig“, sagt sie, „eine allgemeine Skizzierung der Menschen mit pointierter charismatischer und zum Teil witziger Überzeichnung zu erschaffen. Der Betrachter soll sich selbst oder Menschen, die er kennt, in den Figuren wiederfinden.“ Traditionelles und Heutiges solle sich treffen und zu einem Ensemble zusammenfinden, welches die Kunst-Betrachtung zu einem Quell der Freude mache. Im Kunsthaus (so das Presseecho) kann man den ausstellenden Künstlern bei ihrer Arbeit in Workshops auch über die Schulter schauen. Leiterin Gisela Buss-Schepers betont, das Haus biete „Kunstgenuss in stilvollem Ambiente. Es ist ein Ort der ungezwungenen Begegnung zwischen dem ausstellenden Künstler und dem Kunstfreund.

Galeristin Gisela Buss-Schepers hat Kultur studiert und holt gemeinsam mit ihrem Mann, dem Reeder Engelbert Schepers, „mehrmals im Jahr anspruchsvolle Kunst nach Haren an die Ems“. Info unter www.iris-hilpert.com und www.figunetik.com

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Iris Hilpert | Es brodelt unter der Oberfläche
Es brodelt unter der Oberfläche

Haibach: Seltsame Tiere bevölkern die Ölgemälde von Iris Hilpert aus Meißen: eine Hyäne mit Teddybär-Gesicht, zwei ineinander verknäuelte Elefanten, ein Vogel, dessen Körper wie eine Handgranate geformt ist. Sind es wirklich Tiere, die da abgebildet sind, in Farben, die wie unter einem Schleier glühen? Oder sind es Traumgebilde, deren Hörner, Hufe, Klauen, Schnäbel und kleine stechende Augen drohende Gefahr signalisieren?

Wer die Ausstellung in der Annahaus-Galerie in der Haibacher Fischergasse 7 besucht, darf es nicht eilig haben. Denn die von Hilpert entwickelte Ausdrucksform der »Figunetik« will geduldig entdeckt werden. In dieser Kunstrichtung werden figurative und abstrakte Ausdruckselemente »verkehrt herum« angewandt: Lebewesen werden dargestellt, als ob sie aus unbelebter Materie wären, aus Stein oder Metall etwa. Unbelebtes, Anorganisches entwickelt hingegen ein unheimliches Eigenleben.

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Kaputt,Öl, 50 x 70, 2010

Im Gegensatz zum Kubismus, der Figuren auf geometrische Elemente reduziert, verschmilzt »Figunetik« Figuratives und Abstraktes, was die Sichtweise auf menschliche Abstraktions-Prozesse verändert – und den Blick öffnen soll für wachsende Diskrepanz zwischen hochtechnisierter Kommunikations(schein)welt und tatsächlich wahrgenommener Realität.

Hilpert, die 1982 bis 1985 die Zeichenschule der Porzellanmanufaktur Meißen besuchte und seit 1992 freischaffende Künstlerin ist, beschäftigt sich seit 2008 mit neuen Ausdrucksformen. Für sie ist Figunetik »eine Schrift, die man lernen muss«. Damit meint sie auch den Betrachter. Dem Besucher der Haibacher Ausstellung sei empfohlen, sich zum »Aufwärmen« zunächst Hilperts 2009 entstandene Serie »Musiker« anzusehen.

Mit Tusche und Pinsel hat die Künstlerin Instrumentalisten bei der Arbeit skizziert, niedliche Figuren in schwungvollen Verrenkungen, mit abstehenden Schnurrbärten und wehenden Mähnen. Die bezaubernde Leichtigkeit des Pinselduktus macht bereit zur Öffnung für ein Seherlebnis, das auch die anderen Sinne, hier das Gehör, mitschwingen lässt. Damit ist Stufe eins der Aufnahmebereitschaft für Figunetik erreicht. In ihrem Hyänen-Gemälde »Passgänger« weist die Künstlerin den Weg: Mit dem Gesicht, das im Fell der dargestellten Hyäne zu entdecken sei, wolle sie »verdeutlichen, dass gesellschaftliche Veränderungen, Gefahr und Bedrohung bis ins Innere einfließen, eindringen und verändern«. Das könne so weit gehen, dass man zu einem roboterhaft funktionierenden Mechanismus werde.

Es brodelt unter der Oberfläche der harmlos scheinenden Szenen mit aufschlussreichen Titeln wie »Apnoe« (eine Krankheit mit lebensbedrohlichen Atemaussetzern im Schlaf) oder »Kaputt«. Wer hat ihn kaputt gemacht, den Hai mit abgetrenntem Schwanz? Die Ankerkette, die zwischen den Fleischstücken im trüben Wasser zu erkennen ist oder der Matrose, dessen fies grinsendes Gesicht sich auf der glatten Fischhaut spiegelt? Nichts ist, wie es scheint, und schon gar nicht in Ordnung. (Presseecho)

Melanie Pollinger